Bausparen ist in Deutschland weit verbreitet. Obwohl die Zahl der Bausparverträge rückläufig sind, gibt es nach dem Verband der privaten Bausparkassen noch rund 25 Mio. Verträge in ganz Deutschland. Fast jeder zweite Deutsche hat mindestens ein Bausparvertrag.

Lohnt das Bausparen sich in der heutige Finanzlage als Lösung?

 

Was ist ein Bausparvertrag?

Bausparverträge sind keine gängigen Geldanlage für Immobilieninvestments und bieten auch keinen Vermögensaufbau an. Sie dienen viel mehr dem Nutzen Eigenkapital für einen Immobilienbau anzusparen oder eine Modernisierung oder einen Umbau zu finanzieren.

Die Sparsumme kann mit einem zinsgünstigen Kredit kombiniert werden, welches zusätzlich als Eigenkapitalt bei einer Immobilienfinanzierung zustande kommt.

Das Bausparen funktioniert: Eine „Bausparsumme“ wird im Bausparvertrag festgelegt, welche  für das Immobilienprojekt verwendet wird.

 

Bausparvertrag

Der Bausparvertrag durchläuft danach drei Phasen:

  • Ansparphase: Sie sparen eine monatliche Sparratean. Auf den angesparten Betrag erhalten Sie eine vereinbarte Verzinsung. Die Dauer der Ansparphase ist Verbindlich und zwischen sieben oder acht Jahre üblich.
  • Zuteilungsphase: Sobald ca. 40-50 % der Bausparsumme angespart wurden, wird der Bausparvertrag zuteilungsreif. Die Bausparsumme können Sie nun als Darlehen mit einem besonders günstigem Garantiezins veranlassen, der bei Vertragsunterzeichnung festgelegt wurde, in Anspruch nehmen. Als weitere Option können Sie den Vertrag auch weiter ansparen.
  • Darlehensphase: Nachdem Sie sich die Darlehensumme auszahlen lassen, zahlen Sie  jetzt einen festgelegten Rückzahlungsbetrag zur Verzinsung und Tilgung des Darlehens. Während dessen können sie jederzeit Sondertilgen, ohne eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen zu müssen.

Bausparsverträge dürfen nur für wohnwirtschaftliche Immobilien genutzt werden. Ausnahmen gibt es nur für Jugendliche und junge Erwachsene, bei der der Antragsteller jünger als 25 Jahre alt sein muss.

 

Ab wann lohnt sich Bausparvertrag?

Manche Bausparverträge wurden in der Vergangenheit als Sparprodukte mit hohen Zinsen verwendet. Diese Angebote gab es in Zeiten von Niedrigzinsen der letzten Jahre nicht mehr. In den vergangen Jahren lag der Sparzins bei 0,1 Prozent (Stand 2022).

Bei Bausparverträgen können die Antragssteller ihre Rendite mit unterschiedlichen staatlichen Fördergelder steigern.

Dazu gibt es drei Möglichkeiten:

  1. Die Wohnungsbauprämie
  2. Vermögenswirksame Leistungen
  3. Wohnriester

    Lohn sich das Bausparen weiterhin, trotz günstiger Zinsen? Wegen den unterschiedlichen Tarifen bei Bauspardarlehens, sind diese von den künftigen Zinsentwicklungen abhängig und kann allgemein nicht beantwortet werden.

    Bei Bausparverträge können als Sicherung vor steigenden Zinsen verwendet werden, wenn Sie ein Erwerb oder Sanierung einer Immobilie planen. Wenn die Darlehenszinsen tatsächlich ansteigen, profitieren sie davon am meisten. Sollten die Zinsen jedoch nicht steigen, währen ihre Geldeinlagen auf ein Tagesgeldkonto oder Festgeld besser aufgehoben.

    Nach dem Stiftung Warentest heißt es, dass Bausparverträge dann sich besonders lohnen, wenn sie für Modernisierungen Verwendung finden.

     

    Wie viel kostet ein Bausparvertrag?

    Jeder Bausparvertrag hat unterschiedlich hohen Kosten, die zwischen den einzelnen Tarifen variiren können.

    Unterschiedliche Kosten:

    • Kontoführungsgebühren
    • Abschlusskosten zwischen 1,0 und 1,6 Prozen der Bausparsumme

    Gebühren für die Zuteilung des Darlehens, sind mittlerweile unzulässig.

    Welche Laufzeiten haben Bausparverträge?

    Wie lange ein Bausparvertrag tatsächlich dauert, ist vom Tarif sowie vom Zeitpunkt abhängig, an dem Sie das Darlehen abrufen.

    Bei der Sparphase gilt eine Dauer von sieben bis acht Jahren als gängig. Die anschließende Tilgung des Darlehens muss in der Regel in sieben bis elf Jahren erfolgen.

    Wo können die besten Bausparverträge verglichen werden?

    Die besten Vergleichsportale bieten Tagesgeldvergleich.net und finanzen.net an. Über den Stiftung Warentest gibt es einen kostenpflichtigen Tarifrechner.

    Die Konditionen bei Bausparverträgen können komplex und schwer zu vergleichen sein.

     

    Kann Bausparvertrag gekündigt werden?

    Während der Ansparphase können Verträg über Bausparen immer gekündigt werden, die eine drei- bis sechsmonatige Kündigungsfrist enthalten. Nach Eingang und Frist der Kündigung erhalten Sie die angesparte Summe plus Zinsen zurück. Sollten Sie die Auszahlung bereits vor Ablauf der Kündigungsfrist benötigen, entsteht dann eine Vorfälligkeitsgebühr von ungefähr 10 Prozent der Bausparsumme an. Bei einem zuteilungsreifen Bausparvertrag, kann das angesparte Geld inkl. Zinsen ohne weiteres ausbezahlt werden. Eine Kündigung ist dafür nicht Voraussetzung. Bei Auszahlung des Darlehens wiederum, können Sie jederzeit die Darlehenssumme und die dafür anfallenden Zinsen tilgen. Eine Vorfälligkeitsentschädigung ist hierbei nicht möglich.

     

    Haben Bausparverträge Risiken?

    Grundsätzlich sind Bausparverträge Risikofrei und werden als sichere Finanzprodukte bezeichnet. Wegen ihrer festen Verzinsung kann man nur Geld verlieren, wenn die Kosten für die Zinsen übersteigen. Würde eine Bausparkasse in Zahlungsschwierigkeiten geraten, setzt sich die Bausparkassen-Einlagenversicherungsfonds dafür ein. Die meisten Bausparkasse gehören solch einer und anderen Sicherungssystem an, wie beispielsweise; die genossenschafliche Banken, Deutsche Sparkassen- und Giroverbandes (LBS) und Andere.

    Wer Sparprodukte sucht, muss mit Opportunitätskosten rechnen. Anders sieht es bei Festgeld oder Tagesgeldkonten aus, die in der Regel besser verzinst werden und meist keine Gebühren enthalten. Dabei ist zu beachten, dass die Sparzinsen von Bausparen der Inflationsrate unterliegen, worin eine reale Kaufkraufverlust über die Jahre reskiert wird. Dazu kommt, dass Tilgungs- und Sparraten nicht flexible sind und nicht einfach geändert werden können. Die Tilgungsraten sind dabei oft hoch, da viele das Darlehen schnell tilgen möchten. Nicht selten kann dies finanzielle Engpässe mit sich führen, wenn sich der eigenen Haushalt auf unvergesehene Lebensweisen ändert. 

     

    Fazit: Chancen und Risiken

    Chancen

    • Bausparen kann Ihnen günstige Darlehenszinsen für die Zukunft sichern
    • Bausparverträge enthalten kaum Risiken
    • Bausparverträge kann gekündigt werden, unter Einhaltung einer Frist von maximal sechs Monaten

    Risiken

    • Die Sparzinsen meist so niedrig, dass Sie durch die Inflationsrate an Kaufkraft verlieren können
    • Bausparverträgen können komplex und unterschiedliche Konditionen haben, die nur schwer zu vergleichen sein
    • Die Spar- und Tilgungsraten sind unflexibel und die Ratenzahlungen sind oft sehr hoch

     

    Siehe verwandtes Thema: Zinssicherung – Wie sich Investoren günstige Zinsen sichern!

     

     

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