Eine Zinserhöhung führt zu einer sinkenden Kreditnachfrage und letztlich zu einem Rückgang der im Umlauf befindlichen Geldmenge. Ein sinkender Konsum und weniger Investitionen sind die Folge, dass auch das Wirtschaftswachstum reduziert.
Angesichts rekordhoher Inflationsraten befürchten viele, einen deutlichen Anstieg der Zinsen. Wie erwähnt könnte das Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben. Die UBS verweist darüber hinaus in einer Studie, dass ein Zinsanstieg mit 1,5 Prozent schon in der Vergangenheit ein Preisrückgang um bis 35 Prozent ausgelöst haben. Auch die Bundesbank weist in aktuellen Finanzstabilitätsbericht darauf hin, dass steigende Kreditzinsen sich auf die Finanzierung von Wohnimmobilien für private Haushalte verteuert, was die Nachfrage sowie Preise senken kann.
Steigen die Zinsen, aufgrund anhaltend hohen Inflation, stärker steigen als erhofft, dann dürfte das bei vielen Immobilieninvestoren eine teure Finanzierung darstellen und das könnte zu sinkenden Preisen bei Wohnimmobilien führen“, so erklärt es Mathias Lebtig von FP Asset Management. Er geht aber nicht davon aus, da Bauland weiterhin knapp bleibt und die Genehmigungsverfahren lange dauern, weshalb das Wohnraumangebot weiterhin begrenzt bleibt.
Ebenfalls ist die Nachfrage nach Sachwerten wegen der noch gegenwärtigen Niedrigzinsen hoch, sagt Ingo Schweitzer von AnCeKa Vermögensbetreuung. Er wiederum geht nicht von einem Einbruch der Immobilienpreise am Markt aus. Jedoch ist von der Dynamik der vergangenen Jahre nicht mehr auszugehen.
Unsere Empfehlung
Wir empfehlen unseren Kunden und Lesern, sich nur auf langfristige Zinsbindungen einzustellen. Anschlussfinanzierungen sollten ebenfalls rechtzeitig vereinbart und langfristig ausgerichtet sein. Selbst wenn ein Darlehen gegenwärtig noch nicht ausläuft, lohnt es sich, mit Banken über eine mögliche Anschlussfinanzierung zu sprechen. Bausparverträge können da auch eine Möglichkeit sein, Niedrigzinsen zu sichern. Bei mehreren Immobilien im Portfolio lohnt sich oft eine Kombination aus mehreren Bausparverträgen und weiteren Zinsoptionen. Als Ergänzung gibt es auch Zinsderivate und ähnliche Finanzprodukte, die beansprucht werden können.
Wer von einem Worst Case ausgeht und fürchtet, anstehende Zinskosten nicht bezahlen zu können, könnte eine Kreditausfallversicherung die geeignete Wahl sein.
Wie in vielen Bereichen gilt auch hier: im Vorfeld handeln. Sind bereits die Zinsen am steigen, sind günstige Konditionen nicht mehr zu erreichen. Es empfiehlt sich vorausschauend zu handeln!