Preisveränderungen gehören zum täglichen Leben dazu und kurbeln das Wirtschaftswachstum an. Wenn aber das allgemeine Preisniveau von Waren und Dienstleistungen steigt, wird von einer Inflation gesprochen. Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet Inflation „aufblasen“.

Umgekehrt kann eine Deflation die Preise senken. Das sorgt bei Verbrauchern zwar kurzzeitig für eine Ersparnis, der Wirtschaft aber drohen fallende Umsätze, die jedoch schwerwiegende Folgen wie Verringerung von Investitionen, fehlende Steuereinnahmen, Insolvenzen und steigende Arbeitslosenzahlen.

Droht eine Hyperinflation?

Die Zukunft ist nicht ganz vorhersehbar, die Weltwirtschaft ist wechselhaft und die Staatsverschuldung steigt weltweit in allen Ländern. Vor allem ältere Generationen fürchten sich vor der steigenden Inflation die zur Zeit in Deutschland.

Inflationsrate

Kosten irgendwann ein Brot 100 Euro? – die Hyperinflation
Wohin die Inflation im schlimmsten Fall führt, haben wir in Deutschland in der Vergangenheit schon mal erleben dürfen. Nach dem ersten Weltkrieg sankt der Geldwert drastisch, sodass ein Brot für 100 Milliarden Reichsmark verkauft wurden. Solch eine solche Hyperinflation kann eintreten, wenn die Preise monatlich rasant um mindestens 30 % und mehr über längere Zeit steigen.

Vor einer Hyperinflation fürchten sich viele Wirtschaftsakteure. Derzeit kann bereits von einer Hyperinflation mit über 7 % bereits gesprochen werden, dass sie mehr als das dreifache gestiegen ist. Im Idealfall sind 2 % Inflationsrate für die Wirtschaft optimal, was die Notenbank EZB versucht beizubehalten.

Niedrigzinspolitik richtig nutzen

Mit den aktuellen Niedrigzinspolitik arbeitet die EZB über Jahre hinweg, dass die Inflation weiter erhöht, zum weiteren Ärger der Verbraucher und Sparer. Jegliches Barbestände sind auf dem Konto von einer hohen Abwertung betroffen! Mal davon abgesehen, dass das Erspart kaum verzinst wird. Stattdessen sind sogar Negativzinsen eingeführt geworden – wer als Neukunde bei einer Bank größere Geldbeträge anlegt, zahlt zwischenzeitlich drauf.

Inflation

Inflationsrate der letzten Jahre

Schützen Immobilien gegen Inflation?

Die Inflation senkt den Geldwert, doch was passiert bei einer höhere Inflation mit Immobilien? Immobilien wie Eigentumswohnungen oder Gewerbeeinheiten stehen mit der Inflation in einem anderen Zusammenhang: Immobilien zählen als Vermögenswert zu den Sachwerten, womit einer Realwert verbunden ist. Man kann davon ausgehen, dass Sachwerte unabhängiger von den Marktpreisen sind, wie die des Geldwertes und deswegen einen Inflationsschutz bieten. Deswegen sind bei Sachwerten von einer Wertminderung nicht auszugehen!

Schon in der Vergangenheit ist rückblickend zu erkennen, dass bisher Immobilienpreise bei steigender Inflationsraten sogar gestiegen sind. Ein Grund liegt auch in der hohen Nachfrage nach Kapitalanlagen im Immobiliensektor, obwohl die Anzahl der Immobilien begrenzt ist. Ein weiter Aspekt ist, dass bei steigender Inflation auch die regionalen Mietpreise davon beeinflusst werden und die Mieteinnahmen gegen Inflationseffekte geschützt sind.

Immobilien oder Gold gegen Inflation?

Gold bietet ebenfalls eine inflationssicheres Investieren, da Gold wie Immobilien ein Sachwert darstellt. Zu beachten ist aber, dass Gold keine laufenden Rendite wie bei Immobilien die Mieteinnahmen generieren lassen. Bei Gold steht der Gewinn nur im laufe der Zeit seiner Wertsteigerung und letztlich zum Zeitpunkt des Verkaufs als Gewinnausschüttung im Vordergrund.

 

Vorteile einer vermieteten Wohnung als Inflationsschutz

Immobilienbesitzer, die ihr Objekt vermieten, sind im Vorteil gegenüber Mietern und Eigenheimbesitzern. Mieter müssen in der Inflation mit steigenden Mietkosten rechnen. Und bei Eigenheimbesitzern stehen anfallenden Kosten für ihr Haus keine Mieteinnahmen gegenüber. Ein zusätzlicher positiver Effekt tritt ein, wenn die Finanzierung Ihrer Immobilie über einen Kredit mit langer Zinsbindung erfolgt ist, der noch läuft.

In der Inflation steigen in der Regel nicht nur die Mieten, sondern auch – zumindest zeitverzögert – die Einkommen. Ihre Zinsen bleiben jedoch gleich. Damit stehen Ihnen mehr Einnahmen zur Verfügung und Sie können Ihre monatlichen Raten noch entspannter tilgen. Zudem entwertet sich mit der Inflation auch der Geldwert des offenen Darlehens nicht nur absolut, sondern auch relativ zum Immobilienwert, wenn dieser steigt.

Dennoch lohnt e sich, die erwarteten Niedrigzinspolitik der EZB, einer Geldentwertung mit einem Inflationsschutz vorzusorgen.

Prognosen sind schwierig

Bei der doppelten Belastung der steigenden Zinsen und steigenden Baukosten könnte das eine Immobilienkrise nach sich ziehen? Prognosen sind derzeit extrem schwierig. Laut Ifo-Experte Dorffmeister können Sie sich eine „gewissen Dämpfer beim Mehrfamilienhausbau“ vorstellen. „Ich teile aber nicht die Sorge, dass es zu einem Immobiliencrash kommen könnte. Vielerorts gibt es eine substanzielle Wohnraumnachfrage und die Kreditfinanzierung war bis zuletzt weitestgehend solide.“

Wir glauben allerdings, dass Immobilien mittel- bis langfristig einen Inflationsschutz bieten können, auch wenn vieles teurer wird und Löhne derzeit angepasst werden müssen. Ein Rückgang der Immobilienpreise ist vorstellbar, wenn auch nur in Maßen. Rohstoffe wie die Edelmetalle bleiben eine gute Alternative, wenn nicht alles in Immobilien investiert werden möchte.

Abschließend gibt es mehrere Einflussfaktoren, die auf die Immobilienpreise Einfluss haben werden, wie Beispielsweise, Materialkosten, Baukosten und Zinserhöhung. Zuletzt darf man auch nicht die Corona-Pademie vergessen, die noch nicht vollständig überstanden ist und ein neuer Krieg in der Urkraine vermutlich gerade erst angefangen hat.

Siehe auch Thema: Zinserhöhung

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Michel Fassbinder

Inhaber und Mediendesigner